Münster - Am kommenden Donnerstag wird Bernd Adamascheck, 1. Vorsitzender des Squashclubs Münster (SQCM), noch eine letzte Inspektionsrunde durch das Squashcenter an der Steinfurter Straße machen und anschließend zum letzten Mal den Schlüssen im Schloss drehen.
Nach 29 Jahren fällt der Vorhang für das älteste und erste Squashcenter Münsters. Gleichzeitig endet auch die abwechslungs- und zumeist erfolgreiche Geschichte des SQCM, der Ende der 80er Jahre mit 250 Mitgliedern und 17 Wettkampfmannschaften größter Squash-Club Deutschlands war und dessen Schicksal untrennbar mit der Anlage an der Steinfurter Straße verbunden war.
1977 übernahmen die Unternehmer Jost Hellmann und Wolfgang Weikert das Gelände mit einem Erbpachtvertrag über 30 Jahre und errichteten eines der ersten 50 Squashcenter bundesweit. Dieser Vertrag läuft im April 2007 aus, damit fällt das Grundstück zurück an das Allgemeine Bürgerschützen Corps (ABS) Münster, das an gleicher Stelle einen Parkplatz errichten wird. "Wir benötigen dringend Stellplätze für den gastronomischen Betrieb", bestätigt Manfred Prekel, Chef der ABC-Schützen. Bislang wurde der Weg am Kinderbach als Parkfläche mitgenutzt, der soll jedoch künftig zu einem städtischen Naherholungszentrum umgebaut werden. "Dann fehlen uns die Plätze, die wir zur Bewirtschaftung eines Veranstaltungssaales mit 250 Plätzen bereitstellen müssen."
Seit drei Jahren stehe fest, dass eine Verlängerung des Vertrages nicht zur Diskussion steht, sagt Adamascheck, der das Center seit 1999 im Auftrag des SQCM geführt hatte. "Den Sommer hätten wir nicht überstanden", hat Adamascheck den unvermeidlichen Abstieg jetzt um ein Jahr vorgezogen, um die Abschluss-Bilanz nicht mit den wirtschaftlich nicht tragfähigen heißen Monaten zu belasten. "So bin ich sehr zufrieden, dass wir das Ganze sportlich und wirtschaftlich sauber zu Ende haben bringen können", schließt Adamascheck das Kapitel Squash mit einem Happy-End, wenn auch nicht ohne Wehmut.
"Für mich geht ein Lebensabschnitt von 30 Jahren zu Ende, der mir viel bedeutet und gegeben hat. Eine tolle Zeit", so das Fazit. Für die letzte Vorstandssitzung des Vereins, auf deren Tagesordnung nur noch die Entlassung des Vorstands und die Auflösung des Vereins stehen werden, muss schon ein neuer Veranstaltungsort gesucht werden, denn schon bald rücken die Bagger an.