Münster. Wenn es Lö­cher zu stopfen gilt, ist auf den 1. Squashklub Münster 77 Verlass. Vor einigen Wochen kehrte die Damenmannschaft, obschon sportlich abgestiegen, in die Bundes­liga zurück, weil Kon­kurrent Gütersloh den Laden aus finanziellen Gründen dichtmachte.

Nun „hilft“ der Verein dem Verband ein zwei­tes Mal aus der Patsche. Der ist in Probleme geraten, weil Zweitligist SSC Berlin den Spielbetrieb einstellte und potenzielle Nachrücker aus der Regionalliga samt und sonders auf das Aufstiegsrecht verzichteten. Damit war Oberligist SQC am Zug. „Wir stehen seit Wochen in den Startlöchern und haben dem Verband dies auch sig­nalisiert. Seit einigen Stunden ist die Sache perfekt“, teilte Vorsitzender Bernd Adamaschek gestern mit.

Die Münsteraner handeln keineswegs uneigennützig und sehen sich auch nicht als Lückenfüller. Adamaschek: „Uns ist klar, dass es in der nächsten Saison gegen den Abstieg geht. Aber wir sehen eine realistische Chance, den Klassenerhalt zu schaffen. Wenn dies nicht so wä­re, hätten auch wir ver­zichtet.“

Die Anfrage des Verbandes hat den SQC nicht unvorbereitet getroffen. „Wir wissen schon seit geraumer Zeit vom Verzicht Berlins und haben uns ent­sprechend präpariert." Finanziell sieht Adamaschek den Klub auf der sicheren Seite. „Wir benötigen etwa 20 000 Mark. Ein großer Teil des Etats ist bereits ge­sichert. Ich bin zuver­sichtlich, dass auch die verbliebene Lücke ge­schlossen wird.“

Unverhofft kommt oft. Eigentlich sahen die Planungen des SQC, ehemals Erstligist, eine Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus erst für 2003 vor. Darauf muss der Klub nun nicht mehr warten. Alle Gre­mien tragen die Entscheidung, auch die Spieler der letztjähri­gen „Ersten“. Sie wech­seln allesamt ins zweite Glied. Adamaschek: „Sie wissen, dass sie nicht Zweitliga-tauglich sind.“

Um Zugang Markus Knäpper, der vom Nachbarn Squashboard kam, soll die neue Mannschaft aufgebaut werden. Für die Position eins wird ein Profi aus den Niederlanden oder Belgien verpflich­tet. Darüber hinaus hat der SQC Interesse am Deutschen Ex-Meister Michael Ehlers. Kontakte zu dem 37-jäh­rigen sind geknüpft. Adamaschek: „Wir bekommen ein schlag­kräftiges Team zusam­men, ganz sicher."

Zentrale Figur im Team des künftigen Zweitligisten SQC Münster: Markus Knäpper, Neuzugang vom Nachbarn Squashboard.

Bericht der Westfälischen Nachrichten - Von Wilfried Sprenger

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