Münster. Nach einem Jahr wächst wieder zusammen, was offensichtlich nie wirklich auseinander gehört hat: Tanja Kaulfuß, in der vergangenen Spielzeit Nummer zwei beim Squashbundesligisten SQC Münster, spielt in der kommenden Saison wieder bei ihrem Stammverein Squashboard Münster. Mit der Rückkehr zur gewohnten Spielstätte an der Borkstraße verabschiedet sich Tanja Kaulfuß auch wieder aus der ersten Bundesliga.
Eine Unternehmung, die rückblickend sportlich nicht halten konnte, was sich die 30-Jährige vor der Saison versprochen hatte. Ich habe meine Arbeit total unterschätzt, macht die Sozialpädagogin das private Zeitmanagement für die Leistungsstagnation verantwortlich. Neben Beruf und Töchterchen Lina blieb zunehmend weniger Zeit für das Training. Die Folge: Ich wurde ständig schlechter. Das hat so keinen Spaß mehr gemacht.
Die Stimmung in der SQCM-Mannschaft, das betont Tanja Kaulfuß, sei immer sehr gut gewesen. Aber mein gesamter Freundeskreis spielt an der Borkstraße. Und weil künftig neben dem Spaß am Squash auch die Freunde, Tochter Lina und in absehbarer Zeit auch gerne ein kleines Geschwisterchen den großen sportlichen Ehrgeiz ablösen sollen, ist der Schritt zurück für Tanja Kaulfuß doch einer nach vorne.
Auch der neue, alte Verein profitiert von dem Wechsel. Ralf Brandt, Sportwart bei Squashboard, begrüßt den Schritt von Tanja Kaulfuß, die in der kommenden Saison die erste Damenmannschaft verstärken soll. Zuvor sollte allerdings die aktuelle Besetzung noch die Relegation erfolgreich abschließen und den Regionalliga-Aufstieg unter Dach und Fach bringen. Aber das traue ich der Mannschaft zu, ist Brandt optimistisch, und mit Tanja an der Spitze können wir dann auch in der Regionalliga ganz vorne mitspielen.
Mit ein wenig Wehmut hat derweil Bernd Adamaschek vom SQCM die Entscheidung seiner Spielerin zur Kenntnis genommen. Erstens, weil das Verhältnis zwischen Spielerin und Clubführung sehr gut war, und weil zweitens jetzt eine Nachfolgerin für die Position drei im Team gesucht und gefunden werden muss. An Nummer zwei des Erstligisten wird künftig Eva Brauckmann punkten. Eva war in der Saison an Nummer drei deutlich unterfordert, hätte Adamaschek diesen Wechsel ohnehin vollzogen.
Lina Kaulfuß hat allen Grund zur Freude: Mama Tanja hat künftig mehr Zeit für die private Nachwuchsarbeit.
Bericht der Westfälischen Nachrichten