Wer beim Squash dem Ball hinterherkommen will, muss fix sein und braucht eine gute Kondition. Denn der kleine Gummiball wird extrem schnell. Deshalb rennt man bei diesem Sport viel - und zwar in alle Richtungen.
Saskia steht in der Mitte des Spielfeldes. Ihren Schläger hält sie fest umgriffen. Als von der Seite ein Ball ansaust, lässt die Neunjährige ihn nicht mehr aus den Augen. Zuerst prallt der Ball gegen die vordere Wand, dann gegen die linke Seitenwand und zuletzt auf den Boden. Saskia rennt so schnell sie kann nach vorn. Im letzten Moment erreicht sie den Ball. Sie schlägt ihn mit ihrem Schläger gegen die Wand. Gleich danach spurtet sie wieder los. Denn schon wieder kommt der Ball angesaust.
«Squash spielen ist ganz schön anstrengend. Vor allem wenn man gegen jemanden spielt, der besser ist. Dann wird man durch die Halle gehetzt», sagt Saskia. Sie kommt mit hochrotem Kopf aus dem Raum mit vier hohen Wänden, in dem gespielt wird.
Saskia hat gegen ihren elf Jahre alten Bruder Timo gespielt. Beide besuchen erst seit kurzem das Training in einem Squash-Verein in Kempten in Bayern. «Squash ist ein cooler Sport, weil er so schnell ist. Man braucht von allem etwas: Technik, Kraft und eine gute Kondition», erklärt Timo. «Wenn einem Spieler schnell die Puste ausgeht, hat er keine Chance, den Bällen hinterherzukommen.»
Aber nicht nur auf die Kondition kommt es an, sagt der Trainer. Er übt mit den Schülern die Grundschläge - Vorhand und Rückhand. Er erklärt ihnen, wie sie den Schläger richtig halten und wie sie sich am besten hinstellen. Dabei zeigt er auf einen Punkt in der Mitte des Platzes, wo zwei Spielfeld-Linien ein T bilden. «Nach jedem Schlag solltet ihr auf das T zurückkommen», sagt er. Von dort aus könne man am besten in alle Ecken kommen.
Noah weiß das schon. Der 13-Jährige spielt seit mehreren Jahren Squash. Vor zwei Jahren belegte er in seiner Altersklasse den zweiten Platz bei den deutschen Meisterschaften. «Am Anfang ist Squash spielen schwierig, weil man den Schläger oft noch falsch hält.» Auch Noah kommt oft ins Schwitzen. «Es ist nicht wie beim Fußball, wo eine ganze Mannschaft um den Ball kämpft. Hier muss man alleine die ganze Spielzeit durchsprinten», erzählt Noah.
Von Birgit Klimke, dpa
aus den Westfälischen Nachrichten