Münster - Des einen Freund, des anderen Leid. Personalien bei den münsterischen Squash-Clubs gibt es derzeit immer im Doppelpack: Jedem Neuzugang beim SQC Münster steht ein Abgang bei der lokalen Konkurrenz von Squashboard Münster gegenüber.
Vor Wochenfrist hat sich Tanja Scheer, bis dahin Spitzenspielerin im Oberligateam der Squashboarder, von der Bork- zur Steinfurter Straße verändert. Gestern verloren die Squashboarder auch ihren besten Mann aus der Regionalliga-Vertrewtung an den Lokalrivalen: Markus Knäpper, aktuelle Nummer zehn der NRW-Rangliste, hat seinen angekündigten Wechsel jetzt unter Dach und Fach gebracht, allerdings mit einer erstaunlichen Fußnote. Während für Tanja Scheer der Vereinswechsel ausschließlich sportlich bedingt war, der Sprung von Ober- in die Bundesliga letztlich den Ausschlag gab, verändert sich Knäpper entgegen allen Erwartungen ligaabwärts. Der Regionalliga-Spieler, in seiner Klasse nur selten ernsthaft gefordert, wird in der kommenden Spielzeit in der ersten SQCM-Mannschaft in der Oberliga auf Punktejagd gehen. Dabei hatte der 26-jährige zwischenzeitlich sogar mit einem Wechsel ins Squash-Oberhaus geliebäugelt und Verhandlungen mit dem Erstligisten SC Bremen geführt. "Da stimmten aber die Rahmenbedingungen nicht", nahm Knäpper schnell Abstand vom Weser-Club, auch Zweitligist Castrop-Rauxel war an den Diensten des Münsteraners interessiert - unddennoch gab´s jetzt den Zuschlag für die Oberliga, "weil hier die sportlichen Rahmenbedingugen wirklich stimmen. Hier geht es um die Perspektive - und die sieht sehr gut aus."
Mit dem neuen Spitzenspieler hat der SQCM für die kommende Spielzeit den Sufstieg in die Regionalliga ins Visier genommen, im Folgejahr steht dann der Durchmarsch in die zweite Bundesliga an. Möglicherweise will Pressesprecher Bernd Adamaschek mit einem weiteren Spitzenspieler die Aufstiegschancen noch erhöhen.
Den scheinbaren sportlichen Abstieg will Markus Knäpper in den kommenden Spielzeiten mit vermehrten Einsätzen bei Meisterschaften und nationalen Ranglistenturnieren kompensieren. Zusätzlich zu r eigenen Schweißproduktion übernimmt Knäpper auch Aufgaben im sportlichen Management des SQCM und entlastet damit Bernd Adamaschek, der sich dann noch konzentrieter um die kaufmännischen Belange des Clubs und der Anlage an der Steinfurter Straße kümmern kann und wird. Knäpper wird Turnierteilnahmen organisieren und koordinieren, sowie als Trainer vor allem im Jugendbereich tätig werden.
Bernd Adamaschek kommen diese personellen Veränderungen aus Vereinssicht natürlich sehr gelegen. Von einem gelungenem Coup will er indes nichts hören, denn der sei es nicht gewesen. "Wir haben nie Abwerbungsgespräche geführt", will er das Verhältnis zu Squashboard Münster nicht unnötig belasten. "Alles, was wir getan ahben, ist, gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Alles andere kam von alleine." - Unter anderem und vor allem die amtierenden Stadtmeister Tanja Scheer und Markus Knäpper. Auch der bestätigt, das es weniger die aktive Einflussnahme des neuen als vielmehr die passive Einstellung, des alten Clubs gewesen sei, die letztlich den Wechsel bewirkten. "Squashboard hat es nicht geschafft uns zu halten."
Die amtierenden Stadtmeister Markus Knäpper und Tanja Scheer wechseln vom Squashboard zum SQCM
Bericht der Westfälischen Nachrichten
