Münster - Auch so ein Corona-Geburtstag: Das Squashboard Münster feiert in diesem Jahr sein 40. Wiegenfest – ohne großes Trara, wie es in diesen Tagen eben so angesagt ist. Münsters Squash-Familie bleibt aber grundsätzlich gerne unter sich, man hört wenig von ihr, aber sie ist dennoch quicklebendig.
Münsters Squash-Familie ist eine genügsame kleine Gesellschaft, sie braucht nicht viel zum Überleben. „Wir sind so eine Art Kaktus“, sagt Ralf Brandt, Pressesprecher des Squashboard Münster 81, das in diesem Corona-Jahr dezent und ohne Party-Alarm seinen 40. Geburtstag feierte. Es ist nicht wirklich still geworden um die Aktiven von der Borkstraße – es ist still geblieben. „Aber es geht uns gut“, sagt Brandt. Natürlich habe Corona auch vor und hinter der Plexiglasscheibe seine Spuren hinterlassen. Mehrere Male musste die Anlage in den verschiedenen Ausformungen der Lockdowns geschlossen werden, eine Punkterunde wurde abgebrochen, die nächste erst gar nicht gestartet.
Seit Mai fliegen die Bälle
Doch bereits seit Mitte Mai herrscht wieder Flugverkehr auf den Courts. „Anfangs herrschte Unklarheit, wo der Squash einsortiert wird“, erzählt Brandt. Kontaktsport oder Rückschlagsport? Dann die ziemlich glückliche Entscheidung aus Sicht der Aktiven, das Squash in der Schutzverordnung mit Tennis gleichgesetzt wurde – und die ungleich härteren Restriktionen bei den Kontaktsportarten nicht zur Anwendung kamen.
An der Borkstraße ist seit vier Wochen auch der Punktspielbetrieb wieder angelaufen. Der Club stellt Teams in der Regional-, Ober- und Verbandsliga sowie eine Seniorenmannschaft, die nominell einen prominenten Blick in die Vereinshistorie zulässt. Die Squashboard-Familie lebt, wird aber auch älter, wie Brandt konstatiert. „Die Leistungsbereitschaft beim Nachwuchs hat spürbar nachgelassen, dieser Drang, diese Leidenschaft zum Sport ist nicht mehr wie früher“, sagt Brandt.
Kein Racket-Battle
Studenten haben Squash dagegen weiter auf dem Schirm, einen Verdrängungswettbewerb im Racket-Sektor kann Brand ebenfalls nicht ausmachen. „Tennis, Speckbrett und Squash kommen sich nicht in die Quere, das passt sogar gut zusammen“, so Brandt. „Nur Badminton und Squash wird so gut wie nie zusammen gespielt.“ Da dürfen auch schon mal zwei Kakteen auf der Fensterbank stehen.
Bericht der Westfälischen Nachrichten