Münster. „In fünf Minuten gibt´s Siegerehrung“ ruft Ralf Brandt von oberhalb der Tribüne durch die Halle. Grinsend fügt der Squashtrainer und Organisator der MS-Open hinzu: „Auch für dich, Felix!“ Besagter Felix Göbel (ST Aplerbeck) liegt völlig entkräftet auf dem harten Hallenboden.
Gerade hatte er im Herren-Finale deutlich seine Grenzen von Tim Weber (Black & White RC Worms) aufgezeigt bekommen, ringt nun nach dem 3:11, 2:11 und 3:11 nach Luft und Fassung. In den nur 17 (!) Minuten war der Klassenunterschied zwischen 1. Und 2. Bundesliga mehr als deutlich geworden.
Viel zu bestaunen gab es für die Zuschauer bis auf einen fehlerfrei aufspielenden Weber demnach nicht, dennoch entwickeln sich die MS-Open, die am Wochenende in die 28. Auflage gingen, für alle Beteiligten äußerst positiv. Während die Sportart Squash in leistungssportlicher Hinsicht schwere Zeiten durchzustehen hat, hält Münster die Fahne weiterhin hoch und stellt mittlerweile das erfolgreichste Turnier in ganz Nordrhein-Westfalen.
Ein Verdienst von Ralf Brandt und Stefan Brinkmann, denn die Beiden lassen sich immer etwas Neues einfallen, um das Turnier mitsamt seinen Abläufen und Serviceleistungen zu verbessern. Da wäre zunächst ein Internetauftritt der einmalig in Deutschland ist: Die MS-Open präsentieren eine eigene Webseite, auf der sogar ein Liveticker zu den jeweiligen Partien zur Verfügung steht. „Damit liegen wir in ganz Deutschland klar vorne“, erklärt Brandt nicht ohne Stolz.
Und es wird noch besser. Im nächsten Jahr wird ein Livestream vom Center Court auf der Seite zu finden sein. Davon profitieren zwar eher potentielle Zuschauer, aber auch für die Spieler hat die Medienaffinität des Organisationsteams große Vorteile. So kann dieses bei etwaigen Verspätungen flexibel reagieren, genauer: Paarungen per PC austauschen und (vor)verlegen. Auf diese Weise kam es in den letzten vier Jahren nie zu Störungen bei den Startzeiten, unfreiwillige Nachschichten wie bei anderen Turnieren lassen sich vermeiden. „Wir waren bisher sogar immer eher fertig als geplant“, erklärt Brandt.
Eva Brauckmann konnte im B-Feld der Herren locker mithalten und musste sich erst im Finale geschlagen geben.
Das traf wie bereits erwähnt auch für Turbo-Weber zu. Bei den Damen ging es immerhin über vier Sätze: Nele Hatschek vom SRV im Westen war erfolgreich und verhinderte damit einen „Heimtitel“, als die Münsteranerin Nicole Wilp (Squashboard Münster) mit 9:11, 11:2, 11:1 und 11:6 besiegte.
Ebenfalls im Finale unterlag Wilps Teamkollegin Eva Brauckmann – doch dieser zweite Platz ist mehr als bemerkenswert, denn Brauckmann startete bei den Herren B.
Bericht der Westfälischen Nachrichten - Von Sebastian Vogel