Münster - Squash lebt: Vergleichsweise unauffällig und bescheiden – aber alle Jahre wieder auch mit Masse und Klasse. Am Samstag starten an der Borkstraße in Münster die Münster Open, so wertvoll wie nie ...
In der Botanik müsste man wohl von einem winterharten Schattengewächs sprechen: Die Sportart Squash ist so ein Pflänzchen, das keine Sonne braucht, um auch in seiner bescheidenen Nische weiter zu wachsen und zu gedeihen – bei richtiger Pflege. Die Blütezeit dieser Rückschlagsportart ist zumindest in Münster ganz eng mit dem Termin für die Münster Open gekoppelt. An diesem Wochenende findet das Traditionsturnier erneut auf den Courts des Squashboard an der Borkstraße statt – und nie war es so wertvoll wie heute. Zuletzt hatte der Squash-Landesverband versucht, ein hochwertiges Turnier auf die Beine zu stellen – und ist kläglich gescheitert, schildert Stefan Brinkmann, für den Squashboard Münster für die Organisation der Nünster Open verantwortlich: „Absage aus Spielermangel“.
In Münster sieht das am Wochenende gänzlich anders aus: 80 Meldungen sind hier eingegangen – an der Spitze auf höchstem Niveau. „Ich glaube, wir sind ein bisschen in den Sog der Erfolgsstory von Raphael Kandra geraten“, schmunzelt Brandt. Kandra, der MS-Open-Sieger von 2012, hatte vor zwei Wochen das Halbfinale der British Open erreicht und so für Schlagzeilen gesorgt. Die Münster Open bieten die optimale Absprungplattform für den Einzug in das internationale Geschäft – und locken entsprechend ambitionierte Spitzenkräfte in die Boxen. Für Titelverteidiger Tim Weber bleibt somit nur Rang sechs der Setzliste. An Position eins bis vier sind Zeeshan Khan aus Pakistan, Thijs Roukens und Joris Wagenaar aus den Niederlanden, sowie Robin Ebert aus Karlsruhe notiert. Als Schlusslicht in das A-Feld gerutscht ist der Squashboarder Nico Wilhelms. Der Sportstudent aus Münster ist auf der Jagd nach wertvollen Ranglistenpunkten.
Im-B-Feld machen sich Christian Meyer, Nicolas Schiffer, Dirk Felder, Andreas Müller und Tom Meyer auf, nach Vorjahressieger Julian Scheipermeier erneut für einen Heimsieg zu sorgen. Ebenfalls am Start ist Squashboard-Spielerin Simone Korell.
Im C-Tableau finden sich Squasher aller Spielstärken wieder. Mit Jan Mertin haben die Boarder ein ganz heißes Eisen im Feuer. „Hobbyspieler“ haben in der D-Kategorie gemeldet – fast ausschließlich aus Münster.
In der Damenkonkurrenz schließlich wird der Gastgeber von der an Nummer vier gesetzten Nicole Wilp gut vertreten.
Bericht der Westfälischen Nachrichten