Münster (Eig. Ber.). Der 1. Squashclub Münster muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Nach zwei Unentschieden in Paderborn und gegen Bonn unterlag der Bundesliga-Aufsteiger gestern Abend ohne seine etatmäßige Nummer zwei, Frank Riedel (Bänderriss), gegen Squash Insel Dach 1:3. „Wir waren so dicht am Punktgewinn. Schade, dass es nicht gereicht hat. Beim Deutschen Meister Ingolstadt werden wir Sonntag mit Sicherheit verlieren“, meinte Sportwart Bernd Admaschek.
Die Chancen zum 2:2 vergab im letzten Einzel Lucas Buit. Der Niederländer führte im Spitzenspiel gegen Paul Johnson 2:0, musste sich dann aber noch 2:3 (15:12, 15:8, 7:15, 8:15, 8:15). Der Traum vom dritten Punktgewinn war dahin.
Für Ralf Rüdebusch gab es am Ende Lob von allen Seiten, Mannschaftskameraden und Freunde klopften ihm anerkennend auf die Schulter. Dabei hatte er sein Einzel glatt verloren (7:15, 6:15, 7:15 gegen Sammy Farrag). Doch der 26-jährige Münsteraner verkaufte sich bei seiner Bundesliga-Premiere gut. Nach exakt 31 Minuten gratulierte er seinem Gegner zum erwarteten Sieg.
Für ihn persönlich war das Spiel eine völlig neue Erfahrung. Gewöhnlich spielt er in der Regionalliga, und das recht erfolgreich. Gestern Abend durfte er erstmals die Luft in der höchsten deutschen Liga schnuppern und musste spüren, wie dünn sie ist. „Hier ist alles anders. Es geht viel schneller ab und wenn man nicht präzise genug spielt, nutzt der Gegner das sofort konsequent aus. Das Tempo und die Härte der Schläge sind enorm. Es hat trotzdem viel Spaß gemacht“, meinte der Sport- und Englisch- Student, der seit drei Jahren für den 1. SQCM spielt. Konditionsprobleme kannte er bislang nicht, doch der 20-jährige Dachauer hetzte ihn derart durch den Court, dass Ralf Rüdebusch einige Male kräftig durchatmen musste. Was er auch anstellte, der Gegner hatte auf alles eine gute Antwort. „In der Regionalliga gehe ich in ein Spiel und weiß, dass ich eine gute Chance habe. Diesmal war mir klar, glatt zu verlieren. Deswegen agierte ich zu Beginn auch sehr nervös. Es hätten unter dem Strich ein paar Punkte mehr sein können, aber das Ergebnis geht schon in Ordnung.“
Ralf Rüdebusch kennt nun den Unterschied zwischen Bundesliga und Regionalliga aus eigenem Erleben. Für ihn steht fest nach diesem Erlebnis fest, in Zukunft noch weit intensiver zu trainieren. Seinen zweiten Einsatz hat er morgen in Ingolstadt, wo er auf Jochen Arndt trifft und ebenfalls keine Siegchance hat. Heute reisen die Münsteraner an, morgen Abend kehren sie heim. Den Aufwand nehme er gern in Kauf.
Den 1:1-Ausgleich hatte anschließend Thomas Sonnenschein besorgt, der gegen Franz Schwerer überzeugend gewann (15:11, 15:11, 15:12). Der Neuzugang gewann damit im dritten Spiel sein drittes Einzel und unterstrich die hervorragende Form.
Dagegen hatte Christian Spindler gegen Ashraf Hanafi keine Chance (7:15, 11:15, 6:15). Der 35-jährige demonstrierte seine große Klasse. Immerhin ist der Betriebswirt Weltmeister der Jungsenioren.
Feierte seinen Einstand in der Bundesliga: Ralf Rüdebusch
Bericht der Westfälischen Nachrichten - Von Gerd Jakobi